Eine berufliche Neuorientierung ist keine Kleinigkeit – egal, in welchem Alter. Doch sie muss auch kein Wunschtraum bleiben. Unsere Tipps bringen Sie auf den richtigen Weg!
Soll ich noch einmal einen kompletten Re-Start wagen? Ins kalte Wasser springen und mich an völlig neuen beruflichen Herausforderungen versuchen? Diese oder ähnliche Fragen haben sich vermutlich all jene von uns schon irgendwann einmal gestellt, die den absoluten Traumjob noch nicht gefunden haben. Wagt man sich dann tatsächlich an eine berufliche Neuorientierung, gibt es so einiges zu bedenken und zu beachten.
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Sorgen Sie für Klarheit!
Haben Sie sich einmal gefragt, weshalb Sie über einen Wechsel nachdenken? Es macht einen grossen Unterschied, ob Sie mit Ihrer Tätigkeit selbst unzufrieden sind, oder doch eher mit der Situation, in der Sie sie ausüben. Vielleicht liegt es ja auch an den Kolleginnen und Kollegen oder gar am Arbeitgeber. Frustration kann Ihre Betrachtung der Situation leicht verfälschen, deswegen empfiehlt es sich, vor der Analyse geistig ein wenig Abstand zu gewinnen.
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Kennen Sie Ihre Wunschvorstellung!
Wenn Sie erst einmal genau wissen, was Ihnen nicht gefällt, kommt der deutlich erfreulichere Schritt: Überlegen Sie sich, was, wo und wie Sie gerne arbeiten würden. Ja, das gilt auch und gerade dann, wenn Sie sich nicht freiwillig, sondern aufgrund einer erhaltenen Kündigung neu umsehen. Wer sein Ziel nicht kennt, darf sich nicht wundern, wenn er nie dort ankommt, hat ein schlauer Mensch einmal gesagt. Das gilt auch für Ihre Neuausrichtung: Nur zu wissen, was Sie nicht möchten, reicht nicht aus, um den Weg in eine erfüllte Zukunft zu finden.
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Machen Sie eine Standortbestimmung!
Verschaffen Sie sich Klarheit über die Ausgangslage. Wo liegen Ihre Stärken? Welche Türen öffnet Ihre Ausbildung, welches Know-how haben Sie sich im Laufe Ihrer Karriere angeeignet? Denken Sie dabei nicht nur an das «formelle Lernen» in Form von Weiterbildungen, sondern auch an all die grossen und kleinen Skills, die Sie sich gewissermassen nebenbei angeeignet haben. So erhalten Sie ein Bild davon, welche Ihrer Ziele realistisch erreichbar sind. Doch Vorsicht: Wir Menschen neigen gerade in Phase der Neuorientierung dazu, unsere Fähigkeiten eher zu unterschätzen. Holen Sie deswegen auch die Meinung Arbeitskolleginnen und -kollegen oder anderen vertrauten Personen ein.
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Loten Sie die Möglichkeiten bei Ihrem aktuellen Arbeitgeber aus!
Bevor Sie in einem euphorischen Moment Ihr Kündigungsschreiben aufsetzen, sollte Sie sich fragen: Kann ich mein Ziel bei meinem aktuellen Arbeitgeber erreichen? Gerade in grösseren Unternehmen können sich durch einen internen Wechsel ungeahnte Chancen eröffnen. Sprechen Sie über die Möglichkeiten mit der HR-Abteilung, wenn Sie konkrete Vorstellungen haben, wie Sie sich verändern möchten.
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Überdenken Sie Ihre Art zu arbeiten!
Falls Sie zum Schluss kommen, dass Ihre Unzufriedenheit nichts mit Ihren Aufgaben an sich zu tun hat, könnten Veränderungen der Arbeitssituation bereits zum Ziel führen. Besteht beispielsweise die Möglichkeit, an einem oder mehreren Tagen im Home Office zu arbeiten? Oder könnten Sie Ihr Pensum so anpassen, dass es Ihrem angestrebten Lebensentwurf besser entspricht? Klären Sie in einem Gespräch mit Ihrem Arbeitgeber, was umsetzbar ist und was nicht.
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Legen Sie sich einen Plan zurecht!
Falls es unmöglich erscheint, Ihre Ziele bei Ihrem derzeitigen Arbeitgeber zu erreichen, ist ein Plan gefragt. Die Überlegungen aus den Punkten 1 bis 3 in unserer Liste werden Ihnen helfen, die richtigen Mittel und Wege zu finden. Dazu wird in vielen Fällen gehören, fehlende Qualifikationen beispielsweise durch Weiterbildungen zu erwerben. Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn Sie hier und da leicht von Ihrem Plan abweichen müssen. Im Laufe einer Neuorientierung gibt es immer wieder Punkte, an denen man ins Zweifeln gerät. Fokussieren Sie sich in solchen Momenten auf das Ziel, das Sie sich selbst gesetzt haben.
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Vergessen Sie das Alter!
Häufig stellen Sie Menschen vor einem solch einschneidenden Karriereschritt die Frage: Bin ich nicht zu alt dafür? Kurz zusammengefasst lautet die Antwort: Nein, das sind Sie nicht. Je nach Ausbildungsart und Pensionierungsalter erreichen Sie etwa mit 42 bis 46 Jahren in Ihrer Berufstätigkeit die Halbzeit. Auch mit 50 haben Sie also noch einen guten Teil Ihres Arbeitslebens vor sich – den Sie sicher nicht unzufrieden verbringen möchten. Ausserdem haben Sie einiges zu bieten, nicht zuletzt die Erfahrung aus mehr als 20 Jahren.
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Sorgen Sie für Überbrückung!
Wie lange der Weg für Sie dauert, hängt davon ab, wie neu die Aufgaben sind, die Sie künftig in Angriff nehmen möchten. Falls eine zusätzliche Ausbildung erforderlich ist, müssen Sie vielleicht Ihre aktuelle Stelle künden. Dann könnte ein Temporärjob oder eine Anstellung im Teilzeitpensum die richtige Lösung für Sie sein.
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Prüfen Sie die Möglichkeiten der Selbstständigkeit!
Selbstständig tätig zu sein, ist für manche Menschen ein lang gehegter Traum. Für andere hingegen funktioniert es absolut nicht. Ob es für Sie die richtige Lösung ist, lässt sich sicher nicht ganz einfach beantworten. Die Überlegungen dazu füllen ganze Bücherregale. Doch mit Sicherheit lohnt sich die Frage, ob sich Ihre Ziele besser in einem Angestelltenverhältnis oder auf eigene Faust erreichen lassen.
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Ziehen Sie einen Stellenvermittler in Betracht!
Halten Sie sich einfach an die gerade gelesenen Punkte und alles wird wie von selbst laufen. Ja, das wäre schön. Nur leider entspricht es so gar nicht der Realität. Träume gibt es eben nur im Schlaf umsonst. Um den Weg zu Ende zu gehen, brauchen Sie Mut, Entschlossenheit und Durchhaltevermögen. Und vielleicht ein wenig Unterstützung. Ein Job-Coach kann Ihnen vor und während Ihrer beruflichen Neuorientierung zur Seite stehen, und ein erfahrener Stellenvermittler hilft Ihnen, schliesslich auch die passende Stelle zu finden.
Diana Gebauer
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